Am heutigen Vormittag hat das Bündnis Smash IAA den zentralen Stand des Automobilzulieferers Bosch kurzzeitig besetzt. Ein anderer Teil des Bündnisses lief kurze Zeit später in einer unangekündigten Demonstration zum Bosch-Werk Berg am Laim, besetzte symbolisch den Pfortenbereich und betonte ihre Solidarität mit der Belegschaft gegen den Arbeitsplatzabbau des Konzerns.
Bündnissprecherin Anna Meyer zu den Aktionen: „Wir senden BOSCH die klare Botschaft: Wir akzeptieren euer Greenwashing und euer Krisenmanagement auf dem Rücken der Beschäftigten nicht mehr!”
Zu den Hintergründen der Kampagne sie: “Bosch ist nur ein Teil es Problems.Das deutsche Autokapital will die IAA dieses Jahr nutzen, um sich als besonders grün und zukunftsfähig zu präsentieren. Diese Lüge konnten wir so nicht stehen lassen. Die Konzerne interessieren sich schon immer nur für die eigenen Profitraten. Die Verbrennerproduktion verlagern sie aktuell ins Ausland und die ressourcenfressenden E-Autos bedienen einen Luxusmarkt. Das hat nichts mit einer ökologischen und sozialen Verkehrswende zu tun. Gleichzeitig werden Zehntausende entlassen, um auf dem Rücken der Beschäftigten einen Weg durch die weltweite Krise der Autoindustrie zu finden. Unsere Pläne für die Zukunft sind nachhaltiger und überfällig: Enteignung und Vergesellschaftung! Das deutsche Autokapital zeigt wie notwendig ein Bruch mit dieser sozialen Ordnung ist!“
Mit den Aktionen will das Bündnis auch seine Unterstützung für die Initiative der BOSCH-Belegschaft ausdrücken, die vor einigen Wochen die Forderung erhoben hatte, die Produktion in ihrem Werk auf klimafreundliche Produkte umzustellen. Das Bosch-Werk in Berg am Laim hatte bislang Einspritzventile für Dieselmotoren hergestellt. Nachdem Bosch vor Kurzem verkündet hatte, das Werk schließen zu wollen, hatte sich die Belegschaft mit verschiedenen Münchner Klimagruppen zusammengeschlossen, um gemeinsam den Erhalt des Werkes und die Umstellung der Produktion auf klimafreundliche und gesellschaftlich nützliche Produkte zu fordern.
„Innerhalb des kapitalistischen Systems wird die Frage, was produziert wird, immer ausschließlich anhand von Profit-Überlegungen entschieden“, sagt Anna Meyer. „Es ist nur eine kleine Klasse von Besitzenden, die in diesem System die Kontrolle darüber hat, was und wie produziert wird. Wenn wir der Klimakrise etwas entgegensetzen wollen, müssen wir dieses Prinzip durchbrechen – in Kämpfen, die wir als Klasse der Arbeiterinnen und Arbeiter führen. Jetzt aktuell ganz praktisch mit den Kolleginnen und Kollegen, die den Profitwahnsinn hier ausbaden sollen.“