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Überblick über die Proteste von Smash IAA

In der vergangenen Woche protestierten wir mit verschiedenen Aktionen unter dem Motto “Autokonzerne entmachten und enteignen” gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA) in München.

So begannen unsere Proteste mit einem satirischen Statdtspaziergang über die “Open Spaces” in der Münchner Innenstadt. Dieser wurde von der Polizei aus unerfindlichen Gründen bereits vor Beginn verhindert. Daraufhin starteten unsere selbstbestimmten Proteste mit zwei koordinierten Aktionen gegen Bosch am Freitag Vormittag. Diese umfassten Solidaritätsaktionen mit den Arbeiter:innen des Boschwerks München Berg am Laim, die aktuell von einer Werkschließung betroffen sind. Zudem organisierten wir einen eigenen Block auf der Großdemonstration am Samstag. Dessen Ausdruck war geprägt von antikapitalistischen Inhalten. Aufgrund organisierter und fester Reihen sowie einem kollektiven Auftreten konnten Angriffe der Polizei verhindert werden. Außerdem konnten wir uns solidarisch mit dem Sand im Getriebe Block zeigen, die Polizeigewalt erfahren haben.

Mit einem historisch großen Aufgebot haben sie versucht, die Messe und die Kapitalist:innenpropaganda zu schützen. Dennoch gelang es uns und anderen Gruppen die Show der IAA zu vermiesen, den reibungslosen Ablauf mit verschiedenen Aktionen zu stören und sich der Allmächtigkeit des Polizeistaates zu widersetzen.

Am Freitagvormittag sind wir in zwei koordinierten Gruppen in Aktion gegangen. Eine Gruppe protestierte selbstbestimmt vor dem Bosch Werk und besetzte dieses symbolisch. Parallel störte eine zweite Gruppe das Greenwashing am IAA-Stand von Bosch auf dem Königsplatz.

Ziel unseres Bündnisses ist es, der Spaltung von Klimagerechtigkeitsbewegung und Arbeiter:innenbewegung auch in Form von praktischen Aktionen entgegenzuwirken.

Bosch möchte mit der fadenscheinigen Begründung des Klimaschutzes das Werk in Berg am Laim mit etwa 250 Beschäftigten schließen. In Wahrheit will Bosch die Produktion der Verbrennerteile nicht einstellen, sondern nach Brasilien bzw. Tschechien verlagern. Dort kann der Konzern die Arbeiter:innen noch härter ausbeuten und damit höhere Profite erwirtschaften. Die Arbeiter:innen in München kämpfen gegen die Konzernpläne und können sich eine ökologische Konversion vorstellen. Ihnen gilt unsere Aktion und unsere Solidarität.

Das medial vorbereitete, martialische Polizeiaufgebot, die Schikanen und die Gewalt gegen Aktivist:innen sowie der Versuch, das Greenwashing der Automobilkonzerne zu verschleiern, zeigen deutlich: Die Klimagerechtigkeitsbewegung hat es geschafft, den Kapitalist:innen und den konservativen Politiker:innen Angst zu machen. Während Markus Söder und die CSU gegen ein historisches Stimmentief bei der Bundestagswahl in zwei Wochen kämpfen, versuchen die kriselnden Automobilkonzerne durch den Umstieg auf E-Mobilität neue Absatzmärkte für ihre Profitmaximierung zu nutzen.

Unsere Pressesprecherin Anna Meyer zu den Aktionen: “Durch koordiniertes Vorgehen konnten wir trotz massiver Überwachung und Repression unsere beiden Aktionen parallel stattfinden lassen und unsere Aktionsziele erreichen. Wir wollen als Teil der Arbeiter:innenklasse betriebliche Kämpfe und Kämpfe der Klimagerechtigkeitsbewegung zusammenbringen. Nur durch einen gemeinsamen Kampf können wir an Stärke gewinnen und den Kapitalismus stürzen.”

Pressesprecher Max Schneider ergänzt: “Der Kapitalismus zwingt Konzerne zu stetigem Wachstum. Dadurch versuchen die Eigentümer:innen der Konzerne, Arbeiter:innen und die Ressourcen der Natur noch mehr auszubeuten. Die Folge dessen ist: Nachhaltiges Produzieren im Kapitalismus ist nicht möglich.
Um tatsächlich nachhaltig produzieren zu können, muss die Produktion auf Basis der Bedürfnisse der Menschen organisiert sein, statt auf den Profiten der Kapitalist:innen.

Als bundesweites Bündnis haben wir die Proteste in München vorbereitet und gemeinsam durchgeführt. Neben gemeinsamen Aktionen sehen wir den Aufbau von klassenkämpferischen, aktionsorientierten lokalen Klimagruppen und eine kontinuierliche Praxis im Jahr als wichtige Schritte unseres Kampfes an.

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Die Polizei fährt auf – Die Klimabewegung lässt sich nicht einschüchtern

Die Protestaktionen gegen die IAA standen von Beginn an einer harten Linie aus dem bayrischen Innenministerium gegenüber. Mit bis zu 4500 Polizeikräften soll der größte Polizeieinsatz in München seit 20 Jahren die Messe absichern. Am heutigen Vormittag gingen Einsatzkräfte mit Schlagstockeinsatz und Pfefferspray gegen Demonstrierende am Rande des Protest-Camps auf der Theresienwiese vor. In den vergangenen Tagen wurden Gruppen vermeintlicher Camp-Angehöriger im Stadtgebiet mit der Begründung der Gefahrenabwehr immer wieder kurzzeitig in Gewahrsam genommen, durchsucht und mit Platzverweisen belegt. 
Anna Meyer dazu: „Schon seit Wochen wurde mit Schreckensszenarios daran gearbeitet, diesen Einsatz gegen die Klimabewegung im Nachhinein rechtfertigen zu können. Laut Herrmann ging es ihm mit dem Großeinsatz darum, ‘die Beeinträchtigung der Bevölkerung’ so gering wie möglich zu halten. Dabei ist doch völlig offensichtlich, dass es hier darum geht, den deutschen Autobauern Ruhe zu verschaffen. Oder wer profitiert sonst davon, dass Demonstrationen mitten im Stadtgebiet eingekesselt oder auf der Theresienwiese verprügelt werden?”
Zum Umgang mit diesen Maßnahmen ergänzt sie: “Sie schützen eine Eigentumsordung und eine Produktionsweise, die abgewirtschaftet hat und wir stemmen uns dagegen. Es geht um viel und dass es dabei auch mal ungemütlich wird, überrascht uns nicht. Wir sind im Recht und das werden wir auch weiter auf der Straße vertreten! Wenn sie uns heute verhaften, kommen wir morgen wieder und werden trotzdem mehr. So lange, bis wir die Profiteurinnen der Klimakrise entmachtet haben.”
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IAA-Proteste: Bosch-Messestand blockiert und Solidaritätsaktion am Werk “Berg am Laim”

Am heutigen Vormittag hat das Bündnis Smash IAA den zentralen Stand des Automobilzulieferers Bosch kurzzeitig besetzt. Ein anderer Teil des Bündnisses lief kurze Zeit später in einer unangekündigten Demonstration zum Bosch-Werk Berg am Laim, besetzte symbolisch den Pfortenbereich und betonte ihre Solidarität mit der Belegschaft gegen den Arbeitsplatzabbau des Konzerns.
Bündnissprecherin Anna Meyer zu den Aktionen: „Wir senden BOSCH die klare Botschaft: Wir akzeptieren euer Greenwashing und euer Krisenmanagement auf dem Rücken der Beschäftigten nicht mehr!”
Zu den Hintergründen der Kampagne sie: “Bosch ist nur ein Teil es Problems.Das deutsche Autokapital will die IAA dieses Jahr nutzen, um sich als besonders grün und zukunftsfähig zu präsentieren. Diese Lüge konnten wir so nicht stehen lassen. Die Konzerne interessieren sich schon immer nur für die eigenen Profitraten. Die Verbrennerproduktion verlagern sie aktuell ins Ausland und die ressourcenfressenden E-Autos bedienen einen Luxusmarkt. Das hat nichts mit einer ökologischen und sozialen Verkehrswende zu tun. Gleichzeitig werden Zehntausende entlassen, um auf dem Rücken der Beschäftigten einen Weg durch die weltweite Krise der Autoindustrie zu finden. Unsere  Pläne für die Zukunft sind nachhaltiger und überfällig: Enteignung und Vergesellschaftung! Das deutsche Autokapital zeigt wie notwendig ein Bruch mit dieser sozialen Ordnung ist!
Mit den Aktionen will das Bündnis auch seine Unterstützung für die Initiative der BOSCH-Belegschaft ausdrücken, die vor einigen Wochen die Forderung erhoben hatte, die Produktion in ihrem Werk auf klimafreundliche Produkte umzustellen. Das Bosch-Werk in Berg am Laim hatte bislang Einspritzventile für Dieselmotoren hergestellt. Nachdem Bosch vor Kurzem verkündet hatte, das Werk schließen zu wollen, hatte sich die Belegschaft mit verschiedenen Münchner Klimagruppen zusammengeschlossen, um gemeinsam den Erhalt des Werkes und die Umstellung der Produktion auf klimafreundliche und gesellschaftlich nützliche Produkte zu fordern.
„Innerhalb des kapitalistischen Systems wird die Frage, was produziert wird, immer ausschließlich anhand von Profit-Überlegungen entschieden“, sagt Anna Meyer. „Es ist nur eine kleine Klasse von Besitzenden, die in diesem System die Kontrolle darüber hat, was und wie produziert wird. Wenn wir der Klimakrise etwas entgegensetzen wollen, müssen wir dieses Prinzip durchbrechen – in Kämpfen, die wir als Klasse der Arbeiterinnen und Arbeiter führen. Jetzt aktuell ganz praktisch mit den Kolleginnen und Kollegen, die den Profitwahnsinn hier ausbaden sollen.“
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Massive Grundrechtsverletzungen durch die Polizei

Am Mittwoch, den 8. September, wurden Klimaaktivist:innen an verschiedenen Orten in München von der Polizei grundlos und ungerechtfertigt gekesselt und stundenlang in Gewahrsam behalten. Damit wurden ihre Grundrechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit massiv eingeschränkt.

Eine kritische Stadtführung durch die aktuell von Autokonzernen besetzte Innenstadt, an der sich etwa 30 Menschen beteiligten, wurde durch die Polizei schon in der U-Bahnstation unterbunden. Mit der satirischen Aktion wollten die Aktivist:innen verschiedene Stände der sogenannten „Open Spaces“ besichtigen und auf die Greenwashing-Lügen der Autoindustrie aufmerksam machen.

Anna Meyer, Sprecherin vom Bündnis „Smash IAA“, dazu: „Mit ‚open‘ haben die Plätze, die von der IAA in der Stadt beschlagnahmt werden, nichts zu tun. Unsere satirische Aktion sollte ein kreativer Auftakt zu unseren Proteste gegen die Automesse sein. Aber jetzt ist klar: Jede kritische Stimme wird von der Polizei sofort mundtot gemacht.“

Auch die ca. 50 Aktivist:innen, die abends gegen 21 Uhr mit dem Zug am Hauptbahnhof ankamen und zum Protest-Camp auf der Theresienwiese ziehen wollten, wurden von der Polizei in Empfang genommen. In stundenlangen Maßnahmen wurden die Menschen komplett durchsucht und fotografiert, nachdem sie gerade mal einen Fuß auf Münchner Boden gesetzt haben. Unter fadenscheinigen Begründungen wurden einzelne Aktivist:innen mit auf die Polizeiwache genommen. Die letzten Aktivist:innen konnten erst um 2 Uhr nachts die Polizeiwache verlassen.

Dazu Anna Meyer: „Die Vorkontrollen der Polizei am Hauptbahnhof stellen einen massiven Eingriff in das Versammlungsrecht dar. Sie dienen lediglich der Schikane und Einschüchterung. So versucht die Polizei, jeden Protest gegen den auto-kapitalistischen Wahnsinn zu unterbinden. Aber davon lassen wir uns nicht beeindrucken. Uns ist klar: Die Polizei schützt weder Meinungs- noch Versammlungsfreiheit, sondern ist Handlanger der großen Automobilkonzerne.“

Und weiter: „Wir werden den Einschüchterungsversuchen trotzen und uns weiter gegen die Profiteure der Klimakrise auflehnen. Unsere Proteste gegen die IAA haben gerade erst angefangen.“

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Pressestatement Smash IAA

Unser Bündnis besteht aus antikapitalistischen und klassenkämpferischen Klimagruppen in ganz Deutschland. Unter anderem aus Stuttgart, Tübingen, Karlsruhe, Köln, Bonn und München sind Gruppen an unserer Mobilisierung beteiligt. In vielen weiteren Städten wurden Aktionen und Anreisen im Kontext der Kampagne organisiert.

Unter dem Motto „Autokonzerne entmachten und enteignen“ werden wir die gesamte Woche mit verschiedenen Aktionen den Ablauf der IAA stören. Am Ende der Woche setzen wir mit einer koordinierten Massenaktion ein sichtbares Zeichen gegen die grüne Selbstinszenierung des automobilen Kapitals. Wir tragen unseren Protest mit einem kämpferischen und entschlossenen Ausdruck auf die Straße.

Die IAA ist ein Symbol all dessen, was es zu bekämpfen gilt. Sie steht für den längst überholten Individualverkehr, für neokoloniale Ausbeutung, für lebensfeindliche Städte und nicht zuletzt die Zerstörung unseres Klimas. Mit Greenwashing-Lügen wie dem E-Auto soll das beschädigte Image der Auto-Industrie aufpoliert werden. Aber wir lassen uns nicht verarschen!

Wir üben keine Konsumkritik an den Autofahrer:innen und den Besucher:innen der Messe. In Deutschland herrscht ein Zwang zum Autofahren. Dieser Zwang wird vom Staat und den Autokonzernen aktiv befördert. Durch den Abbau von über 6000 Kilometer Schiene wurde der öffentlichen Nah- und Fernverkehr massiv heruntergewirtschafteten. Gleichzeitig zwingt uns der Staat, bis zu 2,5 Stunden zu unserem Arbeitsplatz zu pendeln. Viele Menschen haben also keine andere Wahl als mit dem Auto zu fahren.

Wir stehen solidarisch an der Seite aller Beschäftigten in den Autokonzernen. Sie haben keinerlei Schuld am Klimawandel. Der Spaltung von Arbeiter:innen- und Klimabewegung treten wir entschlossen entgegen. Wir brauchen die Beschäftigten der Automobilindustrie für den gemeinsamen Kampf gegen ein System der Ausbeutung und Klimazerstörung.

Unsere Aktionen richten sich gegen die Verantwortlichen der Klimakrise: Gegen die Eigentümer:innen der großen Autokonzerne. Menschen wie Stefan Quandt und Susanne Klatten entscheiden sich jeden Tag für ihre Profite auf Kosten des Klimas.

Dagegen richtet sich der Kern unseres Protestes: nicht gegen die Messebesucher:innen, nicht gegen die Beschäftigten, sondern gegen eine Eigentumsordnung, die es möglich macht, für den Profit von einigen wenigen die Zukunft von uns allen zu zerstören. Deshalb kämpfen wir für die Enteignung der Kapitalist:innen und die Vergesellschaftung der Verkehrsbranche. Nur wenn wir demokratisch über die Art der Mobilität in unserer Gesellschaft entscheiden können, ist echter Klimaschutz möglich.

Bei der IAA dieses Jahr geht es um Deutungshoheit. Das Autokapital möchte ein Symbol dafür setzen, dass alles weitergehen kann wie bisher – weiter nach dem Motto „Nach uns die Sintflut“. Aber unser Protest wird dieses Wochenende zu einem Symbol für den Widerstand gegen Ausbeutung und Klimazerstörung machen. Wir machen die IAA zu einem Desaster und zeigen dem Auto-Kapital, dass ihre grüne Lüge nicht aufgeht.

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Bundesweite Adbusting-Aktion zur Internationalen Automobilausstellung

In der letzten Woche sind in verschiedenen deutschen Städten gefälschte Werbeplakate für die Internationale Automobilausstellung (IAA) in München aufgetaucht. Auf Plakaten gesteht der Verband der deutschen Automobilindustrie, dass es bei der Ausstellung lediglich darum gehe, dreckige Autos als „grün“ zu verkaufen. Es gehe nur um Profit, die Zukunft der Arbeiter:innen in der Automobilindustrie sei dem Verband genauso egal, wie die der Umwelt – Aussagen, die so natürlich nicht vom Verband selber stammen, sondern von den Klimaaktivist:innen, die hinter der Aktion stehen.

Verantwortlich für die satirischen Plakate sind Aktivist:innen des Bündnisses „Smash IAA“, die mit den Plakaten zu den Protesten gegen die IAA aufrufen wollen. „Anna Meyer“ – Sprecherin des Bündnisses – meint dazu: „Angesichts der immer stärker werdenden Auswirkungen der Klimakrise halten wir es für inakzeptabel, dass die deutsche Autoindustrie versucht, ihr größtes Lobbyevent als grüne Mobilitätsmesse zu verkaufen, während laut offiziellem Klimaschutzbericht fast 20% der CO2 Emissionen in Deutschland aus dem Verkehr kommen. Wir brauchen eine echte Mobilitätswende, weg vom Auto und hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln!“

„Auto zu fahren ist für viele Menschen keine Wahl, sondern ein Zwang“, heißt es in dem Aufruf von Smash IAA. „Ein Zwang, den der deutsche Staat aktiv befördert. Während die Bahngleise veralten, werden noch immer jedes Jahr mehr Autobahnen gebaut. 26 Milliarden Euro sind allein in den letzten elf Jahren in den Autobahn-Bau geflossen. Der öffentliche Raum wird unter Straßennetzen begraben, Parks werden zu Parkplätzen und intakte Wälder wie der Dannenröder Forst werden für teilprivatisierte Autobahnen abgeholzt.“

Und weiter: „Hinter all dem stehen Interessen: Die Interessen des Kapitals. Das Auto-Kapital und der deutsche Staat sind eng miteinander verwoben. Wenn die Bundesregierung mitten in der Klimakrise Abwrackprämien beschließt und die großen Autokonzerne BMW, VW und Daimler nahezu zeitgleich Milliarden Euro an Dividenden an ihre Eigentümer:innen und Aktionär:innen ausschütten, dann zeigen sie damit nur einmal mehr, nach welchem Prinzip der Verkehr in Deutschland funktioniert: Nach dem Prinzip, möglichst viel Profit für einige wenige zu erwirtschaften.“

Im September wird das Bündnis mit direkten Aktionen den Ablauf der IAA stören. Das Motto: Automobilkonzerne entmachten und enteignen. „Dem Verband der deutschen Automobilindustrie können wir nur sagen: Es wird ein heißer Sommer – und das haben sie sich selbst zuzuschreiben“, sagt Anna.

Über eine Berichterstattung zu unserer Beteiligung an den Aktionstagen und den kommenden Protesten gegen die IAA in München würden wir uns freuen.

Den gesamten Aufruf zu den Protesten gegen die IAA finden Sie unter: smashiaa.noblogs.org

Bei Rückfragen erreichen Sie uns unter: smashiaa-presse(at)riseup.net

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Verkehrsministerium zugemauert, Andi Scheuer geschlagen

Mit einer symbolischen Blockade vor dem Stuttgarter Verkehrsministerium, einer Andi-Scheuer-Piñata in Bonn und vielen weiteren kreativen Aktionen wurde am Wochenende bundesweit auf die Proteste gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA) mobilisiert.

Viel hätte es zu gewinnen gegeben: Kostenlosen ÖPNV, die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz für ein Dorf der eigenen Wahl, höhere Löhne und bezahlte Pausen für die Angestellten im öffentlichen Nahverkehr. Aber aus irgendeinem Grund zogen die Passant:innen, die vergangene Woche an der Tombola des „Antikapitalistischen Klimatreffens Bonn“ teilnahmen, immer nur Nieten: zugeparkte Radwege beispielsweise. Oder überteuerte Bahntickets.

So ist das nun einmal mit den Wahlversprechen.

Aber immerhin hatte das Bonner Klimatreffen einen Trostpreis vorbereitet: Eine große Andi Scheuer-Piñata, die alle Teilnehmer:innen ihrer Aktion am Wochenende einmal mit einer Fahne verdreschen durfte. „Fühlt sich an wie der Hauptpreis“, fand so manche Teilnehmer:in.

Die Aktion war Teil des bundesweiten Aktionswochenendes unter dem Motto „ÖFFIS SIND KLASSE“, mit dem das Bündnis „Smash IAA“ am Wochenende bundesweit auf die Proteste gegen die Internationale Automobilausstellung mobilisiert hat.

In vielen Städten waren im Rahmen dieses Aktionstages Klimaaktivist:innen auf die Straße gegangen, um einen kostenlosen, barrierefreien und gut ausgebauten ÖPNV zu fordern. Unter anderem in Köln, Bonn, Stuttgart, München, Karlsruhe, Regensburg und Augsburg hatten Aktivist:innen Demonstrationen und Kundgebungen veranstaltet, in denen sie auf den Zustand des öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland hinwiesen und eine radikale Verkehrswende forderten.

Unter dem Motto „Ihr verbaut uns unsere Zukunft – Wir verbauen euch euer Büro“ zogen Aktivst:innen in Stuttgart zum Verkehrsministerium und blockierten mit einer Mauer aus rund 40 Pappkartons den Eingang zu den Büros des Ministeriums. Auf den Kartons waren Botschaften zu lesen wie „Kostenloser ÖPNV für alle“ oder „Mobilität darf keine Ware sein“.

Wir wissen: Aktuell ist es für viele Menschen überhaupt keine Option, das Auto stehen zu lassen“, sagt Anna Meyer, Pressesprecherin von „Smash IAA“. „Der Individualverkehr hat abgewirtschaftet. Was es braucht ist eine radikale Verkehrswende. Die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr sind dabei unsere natürlichen Verbündeten. Nur gemeinsam können wir unsere Forderungen durchsetzen.“

In München veranstaltete in diesem Sinne das „Antikapitalistische Klimatreffen München“ eine Schnitzeljagd, auf der sich die Teilnehmer:innen über die Arbeitsverhältnisse in den Öffis informieren konnten und Botschaften für eine radikale Verkehrswende im Stadtbild hinterließen. Die abschließende Demonstration durch München-Haidhausen stieß auf viel Zuspruch bei den Passant:innen.

Meyer sagt: „Während den Autokonzernen auch während der Pandemie noch Milliarden in den Hintern geschoben werden, soll für den ÖPNV kein Geld da sein. Doch das lassen wir uns nicht länger gefallen. Wir werden im September gegen die IAA auf die Straße gehen und der Automobilindustrie die Hölle heiß machen.“

Über eine Berichterstattung zu unserer Beteiligung an den Aktionstagen und den kommenden Protesten gegen die IAA in München würden wir uns freuen.

Den gesamten Aufruf zu den Protesten gegen die IAA finden Sie unter: smashiaa.noblogs.org

Bei Rückfragen erreichen Sie uns unter: smashiaa-presse(at)riseup.net

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Smash IAA: Es wird ein heißer Sommer

Am Samstag haben Aktivist:innen deutschlandweit gegen den Ausbau von Autobahnen und die Macht der Autoindustrie protestiert – und zu den Protesten gegen die IAA im September in München mobilisiert.

Das Verkehrsministerium in Stuttgart ist blockiert – von einem Blumenbeet. Aktivist:innen haben einen Berg Erde vor dem Eingang ausgeschüttet und beginnen nun, es zu bepflanzen. Daneben sprüht eine Aktivistin in großen Lettern „We‘re on the highway to hell – Smash IAA“ auf eine zwischen Bäumen gespannte Folie.

Nahezu zeitgleich entsteht rund um das Strabag-Gelände in München eine Baustelle. Aktivist:innen in gelben Westen tragen Absperrungen vor das Gebäude, ein großes Schild verkündet: „Wir bauen hier: Ein solidarisches Verkehrssystem. Die Enteignung der Großkonzerne. Das Ende des Kapitalismus.“

Und ein paar hundert Kilometer entfernt in Karlsruhe bekleben Klimaaktivist:innen den Eingang der „Autobahn GmbH“ mit Schildern wie „Gegenmacht aufbauen statt Autobahnen ausbauen“.

Die Aktionen sind Teil des Aktionstages gegen den Ausbau von Autobahnen, anlässlich dessen am Samstag in mehr als 70 Städten deutschlandweit Klimaaktivist:innen auf die Straße gegangen sind. In vielen dieser Städte wurde der Tag genutzt, um auf die Proteste gegen die Internationale Automobilausstellung zu mobilisieren, die im September in München stattfinden wird. Das Bündnis „Smash IAA“ hatte gemeinsam mit vielen anderen zur Beteiligung an dem Aktionstag aufgerufen. Das Motto des Aufrufs von Smash IAA: „Autokonzerne entmachten und enteignen“. Klimaaktivist:innen in München, Stuttgart, Köln, Karlsruhe und Bonn waren dem Aufruf gefolgt.

Hunderte Menschen hatten sich in diesen – wie auch vielen weiteren – Städten auf das Fahrrad geschwungen, um mit Radl-Demonstrationen über die Autobahn ihren Protest auszudrücken. In München wurde die Fahrrad-Demonstration durch ein etwa zehn Meter großes Transparent erfreut, das begleitet von Pyrotechnik von einem BMW-Parkhaus neben der Demonstration herabgelassen wurde. „Smash IAA“ war darauf zu lesen.

Diese Aktionstage waren nur der Auftakt“, sagt Aktivistin Anna aus München. „In den nächsten Monaten werden wir deutschlandweit zeigen, was wir vom automobilen Kapitalismus und seinen Profiteuren halten. Wir befinden uns mitten in der Klimakrise und noch immer ist der öffentliche Verkehr vollkommen unzureichend und unbezahlbar, während überall neue Autobahnen aus dem Boden wachsen. Damit muss Schluss sein.“

Auto zu fahren ist für viele Menschen keine Wahl, sondern ein Zwang“, heißt es in dem Aufruf von Smash IAA. „Ein Zwang, den der deutsche Staat aktiv befördert. Während die Bahngleise veralten, werden noch immer jedes Jahr mehr Autobahnen gebaut. 26 Milliarden Euro sind allein in den letzten elf Jahren in den Autobahn-Bau geflossen. Der öffentliche Raum wird unter Straßennetzen begraben, Parks werden zu Parkplätzen und intakte Wälder wie der Dannenröder Forst werden für teilprivatisierte Autobahnen abgeholzt.“

Und weiter: „Hinter all dem stehen Interessen: Die Interessen des Kapitals. Das Auto-Kapital und der deutsche Staat sind eng miteinander verwoben. Wenn die Bundesregierung mitten in der Klimakrise Abwrackprämien beschließt und die großen Autokonzerne BMW, VW und Daimler nahezu zeitgleich Milliarden Euro an Dividenden an ihre Eigentümer:innen und Aktionär:innen ausschütten, dann zeigen sie damit nur einmal mehr, nach welchem Prinzip der Verkehr in Deutschland funktioniert: Nach dem Prinzip, möglichst viel Profit für einige wenige zu erwirtschaften.“

Im September wird das Bündnis mit direkten Aktionen den Ablauf der IAA stören. Das Motto: Automobilkonzerne entmachten und enteignen. „Dem Verband der deutschen Automobilindustrie können wir nur sagen: Es wird heißer Sommer – und das haben sie sich selbst zuzuschreiben“, sagt Anna.

Über eine Berichterstattung zu unserer Beteiligung an den Aktionstagen und den kommenden Protesten gegen die IAA in München würden wir uns freuen.

Den gesamten Aufruf zu den Protesten gegen die IAA finden Sie unter: smashiaa.noblogs.org

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