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Aktionen, Widerstand und Stimmung gegen die IAA 2023!

Ein volle Woche und vor allem ein ereignisreiches Wochenende liegen hinter uns!
Die Proteste gegen die IAA waren vielfältig, kreativ und immer wieder gab es den Versuche, trotz Totalüberwachung der Polizei, die die IAA und die ganze Innenstadt zur Hochsicherheitszone gemacht hat, selbstbestimmte Aktionen durchzuführen.

So auch unser Aktionsbündnis: Am Samstag den 9. September machten sich viele Aktivist:innen auf den Weg um unangekündigt vor dem Prestige-Objekt Mercedes-Tower mitten in der Münchener Innenstadt zu blockieren und auf die schmutzigen Geschäfte des Konzerns hinzuweisen. Einer der Smash-IAA-Finger kam gleichzeitig mit einer große Menge an Polizeikräften am Ort an, kämpferisch konnten sie sich den Weg zum Platz vor dem Tower nehmen. Die Bullen wirkten überrumpelt und chaotisch, und versuchten durch massive Gewalt u.a. Schlagstockschläge gegen die Köpfe, die Leute aufzuhalten. Einige Leute wurden gekesselt und bis zum Nachmittag festgehalten, aber die meisten ließen sich nicht stoppen und kamen bis vor den Turm. Dort kletterten einige Menschen in die Bäume und hängten ein riesiges Banner mit Mercedes-Stern und der Aufschrift: “Ob mit Klimakrise oder Krieg – für uns zählt nur der Profit!” auf, das den Eingang versperrte.

Gut gelaunt wurden durch Parolen, Reden und Protestsongs gegen die IAA der Platz in eine spontane Kundgebungungsfläche verwandelt. Wenige Minuten später traf völlig überraschend für die Polizei per Tram der zweite Finger von Smash-IAA als Verstärkung ein. Was von den Bullen als Kessel angelegt wurde, konnte durch Entschlossenheit und gute Stimmung in eine Kundgebung mit eigenem Ausdruck und Inhalten gemacht werden.

Massenweise wurde der Platz mit Konfetti mit der Aufschrift “Klimakiller enteignen” und “Kriegstreiber enteignen” eingedeckt. Nach einiger Zeit stießen weitere solidarische Aktivist:innen hinzu: Darunter auch eine Solidaritätsdemonstration, die sich aus dem Camp auf den Weg macht hat. Am Ende beteiligten sich laut Presse bis zu 300 Menschen. Wortbeiträge durchs Megafon informierten, dass der Mercedes-Konzern nicht nur Milliarden-Profit mit dem Verkauf immer größerer und ressourcenintensiver Autos für den Individualverkehr macht, sondern auch im Rüstungsgeschäft dabei ist. Der Konzern baut Militärfahrzeuge und liefert sie unter anderem an die Türkei und Saudi Arabien, Regime die brutale Kriege gegen die Zivilbevölkerung führen. Auch in Flyern wurden die Passant:innen über die Aktion und die Hintergründe informiert. Leider verunmöglichte die Staatsmacht eine kollektives Ende der Aktion. Die Teilnehmer:innen konnten den Kessel nur in Kleingruppen verlassen, wobei es zu einer weiteren Festnahme kam.

Gleichzeitig versuchte eine andere Gruppe den Porsche-Stand in der Innenstadt zu stören, der mit seiner pompösen Aufmachung in Form eines riesigen Autos deutlich machte: egal wie grün sich die IAA versucht zu geben – im Kern geht es darum dreckige Luxuskarren anzupreisen, die sich kein normaler Mensch je leisten kann. Die Aktivist:innen wurden aber leider durch die große Bullenpräsenz sehr schnell entdeckt und an der Aktion gehindert. Das hat mal wieder gezeigt: die Selbstdarstellung der Autokonzerne wird beschützt wie ein Staatsbesuch und nichts soll an dem vermeintlich grünen Image kratzen dürfen. Aber wir lassen uns nicht einschüchtern und bleiben kreativ! Andere Aktionen konnten trotz der Überwachung auf der Messe gelingen, so eine Kletteraktion am Mercedes-Stand am Samstag und Buttersäure-Einsatz auf dem Open-Spaces.

Die Kundgebung vor dem Mercedes-Tower wurde um ca. 15 Uhr beendet und viele Aktivist:innen beteiligten sich im Anschluss noch an einer Soli-Spontandemonstration zur Aktion von No Future for IAA, die gleichzeitig symbolisch ein Haus besetzt hatten.

Dass viele Aktion gegen den Willen der Polizei, die wirklich jeden Zentimeter der Münchener Innenstadt überwacht hatten, durchgeführt werden konnte, werten wir als Erfolg! Auch dass wir es geschafft haben, viele neue Menschen, die sich spontan auf dem Aktionsplenum entschieden haben, sich Smash-IAA anzuschließen, mitzunehmen und sicher zur Aktion zu bringen. Für die Polizei, ihre Schlagstöcke und die Kriminalisierung haben wir nur Verachtung übrige: wir wissen, dass ihr für die Konzerninteressen dasteht und für nichts anderes!

Am Sonntag ging es weiter mit der Großdemo gegen die IAA, die von den Aktionsbündnissen, Klimaorganisationen und anderen gemeinsam organisiert wurde. Diesmal war die Demo also kein Produkt einer NGO, sondern selbstorganisiert von Menschen aus den Bewegungen. Mindestens 3200 Menschen kamen zusammen und protestierten trotz brennender Sonne durch Schwabing bis zum Karolienplatz. Mehrere hundert Antikapitalists:innen versammelten sich im bunten Smash-IAA-Block, der von Anfang an Stimmung machte und lautstark deutlich machte, was wir von der IAA und dem Autokapital halten!

Während der Demo gab es eine Aktion die wie die Blockade am Tag zuvor auf Rüstungsgeschäfte und internationale Solidarität Bezug nahm: gleichzeitig wurde Rauch in Rot-grün-gelb (den Farben Kudistans) gezündet, die verbotenen Fahnen der Organisationen PKK und KCK gezeigt und Banner die auf die Geschäfte Mercedes-Benz mit Erdogan hinweist sowie die Forderungen “Freiheit für Kurdistan!” und “Gasmasken für die Guerilla!” hochgehalten.

Später wurden von großen Schildern Papier mit den Gesichtern der Eigentümer der Automobilkonzerne runtergerissen, so dass in großen Buchstaben “ENTEIGNEN!” zu lesen war. Eine klare Botschaft, dass wir wissen, wer unser Feind ist: es sind weder die Konsument:innen noch die Arbeitenden in der Autoindustrie, sondern die Kapitalist:innen, die durch Ausbeutung und den Verkauf klimaschädlicher und tödlicher Produkte Milliardenprofite einfahren.

Nach der stimmungsvollen Endkundgebung ließen wir uns die Schikanen der Polizei nicht gefallen und nahmen uns nochmal als große Masse die Straße auf dem Weg zur U-Bahn. Auch auf dem Weg zurück zum Camp wurde ordentlich Stimmung gemacht, und viele neu gedichtete Lieder gesungen, zum Beispiel: “Da simmer dabei, für das Klima, gegen die IAA! Wir gehen auf die Straße und auch in die Fabrik, denn Klassenkampf ist unsere Klimapolitik!”

Auf dem Mobilitätswende-Camp gab es schon die ganze Woche lang spannende Vorträge und Diskussionen und außerdem eine super Infrastruktur und gemütliche Stimmung nicht nur im revolutionären Barrio und im SmashIAA-Zelt. Ein inhaltlicher Höhepunkt war die von SmashIAA organisierte Podiumsdiskussion im komplett überfüllten Zirkuszelt zum Thema “Welche Strategie in der Klimabewegung?”, an der die bundesweiten Organisationen Letzte Generation, ..ums Ganze, Perspektive Kommunismus teilnahmen sowie eine Vertreter:in von FFF Frankfurt. Danke an dieser Stelle für die spannende Diskussion, bei dem verschiedene Ansätze klar wurden und es auch durchaus kontrovers wurde! Wir hoffen die Debatte in der gemeinsamen Praxis weiterführen zu können!

Wir sind total überwältigt von der ganzen Woche und können hier nur einen Ausschnitt wiedergeben, von allem was passiert ist. Danke an die hunderten Menschen, die angereist sind und sich an unseren Aktionen, der Demo und dem Camp-Leben beteiligt haben.

Checkt auch unseren Pressespiegel und die Seiten der anderen Aktionsbündnisse und des Mobilitätswendecamps. Auch werden wir demnächst noch viele schöne Bilder nachliefern, also schaut vorbei!

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Smash IAA 2023: Autokonzerne enteignen, Kapitalismus abschaffen!

Vom 5. bis 10. September 2023 gibt es in München wieder vielfältige Proteste gegen die Internationale Automobilausstellung, verschiedene Arten von Aktionen, ein Camp mit spannendem Programm und am Sonntag eine gemeinsame große Demo.

Wir als Aktionsbündnis Smash IAA beteiligen uns an all dem. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, uns mit anderen Teilen der Klimagerechtigkeitsbewegung auszutauschen, in die Diskussion zu kommen und gemeinsam auf der Straße zu stehen. Wir laden alle ein, mit uns gemeinsam in München gegen die IAA aktiv zu werden!

Die Internationale Automobilausstellung (IAA) soll wieder nach München kommen – vom 5. bis zum 10. September 2023. Trotz Krieg und Krise lassen sich die deutsche Autoindustrie & Friends nicht nehmen ihre Luxusschlitten mitten in der Stadt zur Schau zu stellen. Bunt und nachhaltig und partizipativ soll es dabei zugehen. Aber wir wissen, worum es eigentlich geht: den gefährdeten Einfluss der deutschen Konzerne auf dem Markt zu erhalten und ihre Profite zu sichern.

Für diese Ziele verheizen die Quandts und Klattens, die Porsches und Piëchs, die Thieles und Schaefflers* Tag für Tag unseren Planeten, verarschen uns mit Abgasbetrug und versuchen auf Kosten ihrer Arbeiter:innen immer billiger zu produzieren. Auf der IAA versammeln sich all diese Konzerne und werben bei den Besucher:innen und der Öffentlichkeit um ihr gutes Image. Eine gute Gelegenheit, dieses Image anzugreifen!

Deutschland in der Krise?

Großaktionär:innen stecken Milliarden an Dividenden ein, Autokonzerne vermelden Rekordgewinne. Wie kann das sein? Die großen Konzerne profitieren in diesen krisenhaften Zeiten durch Spekulation und können die Preissteigerungen einfach an den Verbraucher weitergeben, ja meist durch ihre mächtige Stellung auf dem Markt sogar Extraprofite einfahren, indem sie die Preise noch weiter erhöhen. Gleichzeitig wissen wir Lohnabhängigen nicht mehr, wie wir unsere Mieten und die Lebensmittel im Supermarkt bezahlen sollen. Wer einen Job hat, ist immer häufiger mit unsicheren Beschäftigungsverhältnissen konfrontiert – oder bei der nächsten Marktschwankung oder Rationalisierungswelle mit der Arbeitslosigkeit.

Die Konzerne, die auf der IAA ausstellen, arbeiten massiv daran, Leiharbeit und den Niedriglohnsektor auszubauen. Oder sie lagern direkt ganze Werke in Länder mit noch beschisseneren Arbeitsbedingungen aus, wie wir an der Schließung des Bosch-Werks in Berg am Laim gesehen haben.

Protest gegen die Schließung des Bosch Werks 2021

Im Mercedes an die Front

Die Konzerne auf der IAA versuchen, ihre dreckigen Produkte als sauber, grün und sozial darzustellen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Für ihre Profite nehmen sie nicht nur die Zerstörung unseres Planeten in Kauf. Sie schrecken auch vor mörderischen Geschäften nicht zurück.

Die Zuspitzung von Kriegen, wie in der Türkei, dem Jemen, der Ukraine und Mali kostet unzählige Menschenleben und bergen die Gefahr einer weltweiten Eskalation. Die Antwort der deutschen Regierung sieht so aus: Waffenlieferungen in Kriegsgebiete und neue Kampfjets, Marine-Raketen und Panzer für die Bundeswehr, dazu Kriegspropaganda und Militarisierung auf allen Ebenen. Daran verdienen nicht nur deutsche Rüstungskonzerne, sondern auch die Automobilindustrie.

Volkswagen baut Getriebe für Kriegsschiffe und Panzer und stellt einen Großteil des Fuhrparks der Bundeswehr, während Mercedes-Benz verschiedenste Militärfahrzeuge herstellt. Dazu werben sie mit dem Slogan „Unsere größte Bestätigung ist das Vertrauen vieler Armeen. Seit mehr als 100 Jahren. In mehr als 80 Ländern“. Das stimmt: vergessen wir nicht die massiven Gewinne, die die Eigentümerfamilien von VW, BMW, Daimler und Co in der Rüstungsproduktion im zweiten Weltkrieg und an der Ausbeutung der Zwangsarbeiter:innen unter dem NS-Terrorregime machten. Und heute rollen Kriegsfahrzeuge aus dem Hause Daimler unter türkischer Flagge nach Kurdistan.

Auch wenn Rüstung heutzutage nur ein kleiner Teil ihres Geschäfts ist: auch indirekt profitieren die deutschen Konzerne von militärischen Auseinandersetzungen, und haben ein Interesse daran, dass Deutschland, die EU und die NATO weltweit die (auch militärisch geführten) Konflikte um Einflusssphären gewinnen. Das bedeutet nämlich die Möglichkeit am Wiederaufbau zu verdienen und Märkte für ihre Autos zu kontrollieren. Und das wird immer relevanter, denn die wirtschaftlichen Krisen nehmen zu und Absatzmärkte sind umkämpft.

Auf der IAA werden wir von all diesen Zusammenhängen nichts zu hören bekommen. Es liegt also an uns, sie aufzudecken! Gerade jetzt braucht es einen breiten Widerspruch gegen Kriegsrhetorik, Aufrüstung und Burgfrieden.

Mit Vollgas in die Klimakatastrophe

Ob Überschwemmungen in Deutschland, Hitzewellen in Italien, Waldbrände in Griechenland oder Flut in Pakistan: die Klimakrise ist da. Sie kostet schon jetzt jedes Jahr tausende Menschen das Leben und zwingt Millionen, ihre Heimat zu verlassen. Dass der Klimawandel eine reale Gefahr ist, wissen die großen Konzerne und Regierungen genau. Seit 1992 diskutieren sie im Rahmen der UN-Klimakonferenzen über den Klimawandel.

Seitdem sind die weltweiten CO2-Emissionen um 60% gestiegen und jeder neue IPCC-Berichte zeichnet düstere Prognosen. Wenn es so weitergeht wie bisher, wird sich die Erde laut UN bis Ende des Jahrhunderts um mehrere Grad erwärmt haben, und bereits 2050 mehr als die Hälfte der Menschheit unzureichend mit Trinkwasser versorgt sein.

Die Autokonzerne versuchen zu verschleiern, dass sie mit ihrer Produktion für das Desaster mitverantwortlich sind: Krampfhaft halten sie am Verbrennermotor fest, und kämpfen gegen staatliche Regulierungen. Und wenn nötig, baut man die Dieselmotoren einfach in Osteuropa.

Das wird auf der IAA natürlich nicht gezeigt, stattdessen scheint die Lösung für alles: E-Mobilität.

Dabei sind E-Autos alles andere als grün. Sie haben erst nach zehntausenden Kilometern eine bessere CO2-Bilanz als konventionelle Fahrzeuge und werden niemals mit dem öffentlichen Verkehr mithalten können. Für E-Autos werden in Indonesien und auf den Philippinen riesige Waldflächen gerodet, um Nickel abzubauen, werden Flüsse und Seen mit Schadstoffen und Schwermetallen vergiftet, wird in Chile der indigenen Bevölkerung für den Lithiumabbau das Trinkwasser abgegraben und wird im Kongo Kobalt durch Kinderarbeit gefördert.

Ganz abgesehen davon, dass teure E-Autos alles andere als sozial sind: sie kommen nur für diejenigen in Frage, die sie sich leisten können (und die hohen Strompreise noch dazu). Sie ändern nichts daran, dass massenweise Flächen für den Autoverkehr versiegelt werden müssen und unsere Städte auf Individualverkehr statt auf soziale und klimafreundliche Formen der Mobilität ausgerichtet werden.

Autoland Deutschland

Lobbyisten, die im Bundestag ein- und ausgehen. Staatssekretäre, die von der Politik in die Industrie und von der Industrie in die Politik wechseln. Ranghohe Politiker, die in den Aufsichtsräten der Autokonzerne sitzen: So sieht sie aus, die Symbiose aus Staat und Wirtschaft, der Garant für den Erfolg der deutschen Autoindustrie.

Wenn Verkehrsminister Wissing sich mit dem Abbau “bürokratischer Hürden” für den Bau neuer Autobahnen einsetzt, wenn sich Münchens Oberbürgermeister Reiter dafür kämpft, dass BMW eine eigene Autobahn im Norden der Stadt bekommt, wenn Olaf Scholz die IAA in München eröffnet, wenn staatliche Kaufprämien für Autos gezahlt werden oder wenn die Bahn privatisiert und kaputtgespart wird, dann handelt der Staat ganz im Interesse der Eigentümer:innen der Autoindustrie.

Wenn für die Hochglanzmesse IAA tausende Polizist:innen nach München gekarrt werden, um jeden Widerstand gegen die Zerstörung unseres Planeten im Keim zu ersticken, wenn der Staatsschutz versuchen Klimaaktivist:innen einzuschüchtern, wenn mit dem neuen bayrischen Polizeiaufgabengesetz Demonstrant:innen zu Gefährdern erklärt und in Präventivhaft genommen werden, dann sehen wir, mit welchen Mitteln der Staat diese Interessen durchsetzt.

Aber wir lassen uns nicht einschüchtern.

Es ist Zeit für Antikapitalismus

Politik und Wirtschaft sagen immer, der Kapitalismus sei alternativlos. Doch das stimmt nicht: Wir müssten nicht in einer Welt leben, in der drohende Kriegseskalation, soziale Misere und die Perspektive eines unbewohnbaren Planeten die Realität darstellen. Es gäbe genug Ressourcen und technische Möglichkeiten, um alle Menschen aus der Welt eine lebenswertes Zukunft zu ermöglichen. Was dem im Wege steht, sind die Eigentumsverhältnisse, in denen einige Wenige maßgeblich über unsere Zukunft bestimmen.

Die IAA: Eine private Werbemesse, von einigen der einflussreichsten deutschen Unternehmen organisiert, mit öffentlichem Geld gefördert und im städtischen Raum präsentiert, von der Polizei gegen jeglichen Widerspruch geschützt. Eine Veranstaltung des Kapitals, ein Symbol für den Kapitalismus. Warum dann nicht die IAA als Anlass nehmen, um für ein anderes System auf die Straße zu gehen.

Für ein System, in dem nach menschlichen Bedürfnissen und nicht nach Profit gewirtschaftet wird. Ein System, in dem wir demokratisch entscheiden, was und wie produziert wird. Nur wenn wir den Kapitalismus stürzen, können wir eine sichere Zukunft für alle auf diesem Planeten schaffen – ohne Krieg, Ausbeutung und Umweltzerstörung.

Kommt nach München zu den Protesten gegen die IAA! Lasst uns an die vielfältigen und erfolgreichen Aktionen von 2021 anknüpfen, neue Wegen finden, die Greenwashingparty des deutschen Kapitals zum Desaster zu machen! Viele Menschen werden durch ihre Ablehnung der IAA bei den Protesten und auf dem Camp zusammenkommen. Lasst uns vernetzen, diskutieren und gemeinsam aktiv werden. Viele Augen werden auf die Messe gerichtet sein nehmen wir uns diese Öffentlichkeit. Gehen wir auf die Straße, kämpfen wir gemeinsam gegen den Kapitalismus, gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, und für die Enteignung der Autoindustrie!

Wenn ihr Fragen habt oder Mobimaterial zugeschickt haben wollt, schreibt an: smashiaa (at) riseup.net

*Quandt: mit 31 Millionen Euro reichste Familie Deutschlands, kontrolliert die Mehrheit von BMW und diversen anderen Firmen; Susanne Klatten ist die Erbin (Vermögen 23 Milliarden Euro, reichste Frau Deutschlands); Porsche-Piëch: Familie kontrolliert Porsche und VW-Gruppe, Vermögen 22,5 Milliarden Euro; Thiele: der Familie Thiele gehört der Automobilzulieferer Knorr-Bremse sowie die Mehrheitsanteile an Lufthansa; Schaeffler: Georg Schaeffler ist Erbe des Zuliefererunternehmens Schaeffler Gruppe sowie von Mehrheitsanteilen an Continental, Vermögen 9,5 Milliarden Euro.

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Repression gegen die Wand fahren lassen – Unsere Solidarität gegen Klimakrise und Klassenjustiz

Gemeint sind wir alle! Wegen der Proteste gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA) 2021 sitzt ein Klimaaktivist in München vor Gericht. Gegen dieses grün angestrichene Lobby-Event der Automobilindustrie gab es breiten Protest. Als Bündnis „Smash IAA“ haben wir uns mit von Kündigung bedrohten Arbeiter:innen des Automobilzulieferers Bosch solidarisiert, den Bosch-Stand auf der Messe gestört und uns mit einem klassenkämpferischen Block an der Großdemonstration beteiligt. Nachdem die Cops den vorderen Bereich der Großdemonstration angriffen, drängten sie sich in die Demonstration, um die Blöcke voneinander zu trennen. Der Smash-IAA Block lies das nicht zu und solidarisierte sich mit dem vorderen Teil der Demo. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung werden dem Aktivisten Schläge mit einer Fahne gegen die Cops vorgeworfen.

Die IAA ist wie kaum ein anderes Event ein Symbol für die katastrophale Verkehrspolitik in Deutschland. Im Interesse der mächtigen Automobilindustrie wird weiter auf den höchst ineffizienten Autoverkehr gesetzt. Anstatt endlich auf die einzig sinnvolle Verkehrspolitik zu setzten – den massiven Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln – wird die Klimakrise weiter angeheizt. Die IAA zu stören ist nicht nur legitim, sondern notwendig.

Dass wir für unseren Protest auf der Straße angegriffen und im Nachhinein mit Anklagen überzogen werden, ist kein Zufall. Der bürgerliche Staat ist kein neutraler Akteur, er vertritt die Interessen einer bestimmten Klasse, der Kapitalist:innen. Daher ist es nur folgerichtig, dass Lützerath für die Profite von RWE abgebaggert wird, ein langjährige Mitarbeiter von Außenministerin Baerbock jetzt für RWE als Chef-Lobbyist arbeitet und 100 Mrd. Euro in die Bundeswehr anstatt für ernsthaften Klimaschutz investiert werden.

Es ist natürlich nicht im Interesse von Daimler, BMW, Bosch und Co., wenn ihre große Lobby-Veranstaltung als Greenwashing-Event bloßgestellt und gestört wird. Der Staat versucht das mit allen Mitteln zu verhindern. Bereits Wochen vor der IAA wurde ein Drohszenario aufgebaut, tausende Cops eingesetzt und selbst eine satirische Führung über die IAA sofort unterbunden.

Bei Schikanen auf der Straße und Verfahren im Nachgang von Protesten geht es darum, widerständige Bewegungen einzuschüchtern und gar nicht erst zuzulassen, dass etwas entsteht, was zu einer Gefahr für den kapitalistischen Ist-Zustand werden kann. Konsequenter Klimakampf rüttelt an den Grundpfeilern des Kapitalismus, an dem in ihm angelegten Wachstumszwang und Profitstreben. Der Staat hat das bereits erkannt und versucht deswegen uns zu kriminalisieren.

Die verschärfte Repression in den letzten Jahren – auch, aber nicht nur gegen die Klimabewegung – müssen wir in diesem Kontext verstehen. Die Klimakrise, immer mehr und offener ausgetragene internationale Konflikte und die aktuellen Teuerungen zeigen, dass der Kapitalismus auch in Deutschland immer weniger in der Lage ist, die Krisen einzudämmen, die er selbst produziert. Gerade in solchen Zeiten versucht der Staat Bewegungen klein zu halten, die Alternativen für ein lebenswertes Leben aufzeigen und nicht nur appellieren, sondern Druck von unten aufbauen.

Repression soll uns in „gut“ und „böse“ spalten, uns einschüchtern und unseren Handlungsspielraum einschränken. Sie geht aber vor allem dann auf, wenn wir das zulassen. Unsere Waffe gegen ihre Repression ist Solidarität. Indem wir uns nicht spalten lassen, sondern uns enger und kontinuierlich organisieren und die Legitimität unserer Aktionen verteidigen, können wir gestärkt aus der Repression hervorgehen. Dazu gehört auch, dass wir niemanden alleine stehen lassen: Getroffen hat es einen – gemeint sind wir alle. Der angeklagte Aktivist ist nicht nur klimapolitisch, sondern auch in anderen gesellschaftlichen Kämpfen aktiv. Da der Staat auch selbstbestimmten Antimilitarismus und Antifaschismus mit Repression überzieht, steht im Fall einer Verurteilung auch eine Haftstrafe im Raum.

Wir werden den Prozess solidarisch begleiten und den Angeklagten nicht alleine lassen.

Kommt am 22. Juni um 8:00 Uhr zur Kundgebung vors Amtsgericht München (Nymphenburger Straße 16)

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SmashIAA kommt wieder!

Vom 5. bis zum 10. September 2023 wird in München wieder die Internationale Automobilausstellung (IAA) stattfinden.

2021 wurde die erste IAA in München gestört von breitem Protest und Aktionen aus der Klimabewegung. Seitdem haben sich viele gesellschaftliche Krisen zugespitzt: Krieg in der Ukraine, staatlicher Sparkurs, eine Teuerung in allen Bereichen, die große Teile der Menschen an ihr Existenzminimum treibt, und nicht zuletzt die weiter voranschreitende Klimakrise, mit tödlichen Überschwemmungen wie zuletzt in Pakistan. Unter all diesen Krisen leidet vor allem eine Klasse: die der Lohnabhängigen.

Es wird auch deutlicher, dass die Politiker:innen als Stellvertreter dieses Systems keine Lösungen parat haben. Im Gegenteil: die Herrschenden befeuern die Klimakrise, liefern Waffen um ihre Interessen durchzusetzen, lassen die arbeitende Bevölkerung verarmen und überziehen die, die sich gegen all das zur Wehr setzen, mit Repression.

Nun soll die Münchner Innenstadt wieder zur Werbefläche für die Autoindustrie werden. Eine Hochglanzmesse will uns Elektro-Autos schmackhaft machen, um die Zukunft von BMW & Co zu sichern. Die Eigentümer:innen dieser Konzerne arbeiten nicht nur an der Zerstörung des Klimas, sondern auch an der immer schärferen Ausbeutung der Beschäftigten, sind in Kriegsgeschäfte verwickelt und profitieren in Krisenzeiten von staatlichen Hilfen und Kurzarbeit, während die Manager weiter Boni in Millionenhöhe ausbezahlt bekommen. Wir wissen, dass der motorisierte Individualverkehr uns keine soziale und klimafreundliche Perspektive bieten kann – genauso wie das kapitalistische System uns keine Perspektive für eine gerechte, friedliche und sichere Zukunft bietet.

Doch wo Krisen sind, gibt es auch Widerstand: In Italien besetzen Automobilbeschäftigte ihr Werk und fordern die Umstellung auf klimafreundliche Produktion, in Frankreich legen Streiks gegen die Rentenreform seit Wochen das Land lahm und im Iran begehrt die Bevölkerung auf gegen ihre Unterdrückung, angeführt von Frauen.
Lasst uns zeigen: auch in Deutschland gibt es Menschen, die sich organisieren für eine Welt jenseits des Kapitalismus. Lasst uns die IAA als Symbol dieses Systems stören, laut und kämpferisch auf die Straße gehen und uns vernetzen.

Kommt nach München, gemeinsam machen wie die IAA zum Desaster! Wenn ihr euch an den Aktionen beteiligen, und mehr erfahren wollt, meldet euch bei uns.

 

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General Rückblick 2021

Eine erfolgreiche Aktionswoche geht zu Ende

In den vergangenen Tagen haben wir als Bündnis “Smash IAA” gemeinsam mit vielen anderen Akteuren der Klimabewegung die Internationale Automobilausstellung (IAA) gestört und das Greenwashing der großen Konzerne aufgezeigt.

Schon im Vorfeld kündigte die Polizei ein enorm repressives Vorgehen gegen die Klimabewegung an und karrte in München das größte Polizeiaufgebot seit über 20 Jahren an. Den Versuch, jede Kritik an der IAA zu unterdrücken, bekamen wir schon am Anfang der Woche zu spüren. Unsere satirische Stadtführung über die “Open Spaces” der IAA am Mittwoch wurde von der Polizei unterbunden. Gleichzeitig wurden Aktivist:innen, die mit dem Zug angereist sind, direkt am Hauptbahnhof festgesetzt und stundenlang durchsucht.

Doch davon ließen wir uns nicht einschüchtern. Trotz der massiven Polizeipräsenz schafften wir es, mit zwei Fingern unbemerkt an verschiedene Orte in der Stadt zu gelangen. Unser erster Finger besuchte die IAA überraschend auf dem Königsplatz. Mit Rauch und lauten Parolen zogen knapp 50 Aktivist:innen vor den Stand von BOSCH. Dort hängten sie Banner mit Solidaritätsbotschaften an die Beschäftigten auf und verteilten Zettel mit der Botschaft “BOSCH enteignen!” Der Automobilzulieferer gibt sich als besonders umweltfreundlich und behauptet, seit Anfang des Jahres klimaneutral zu sein. Wie das zusammenpassen soll mit der Tatsache, dass BOSCH weiter Profite mit dem Verkauf von Verbrennerteilen macht, ist unklar.

Etwa zeitgleich machte sich ein zweiter Finger auf in Richtung des BOSCH Werks in Berg am Laim, in dem Teile von Verbrennermotoren hergestellt werden. Vor einigen Wochen wurde die Schließung des Werks angekündigt. Der vorgehaltene Grund war die Umstellung auf E-Mobilität und damit der Klimaschutz. Doch E-Autos sind nicht die Lösung der Klimakrise und das Werk wird auch nicht aus Liebe zur Umwelt geschlossen. Dahinter stehen viel mehr die Profitinteressen der Eigentümer:innen von BOSCH, die im Ausland für die Produktion der gleichen Verbrennerteile viel niedrigere Löhne zahlen wollen.

Statt einer Auslagerung der Produktion ins Ausland fordern die Beschäftigten eine Umstellung des Werks auf klimafreundliche und gesellschaftlich nützliche Produkte. Diese Forderungen griff unsere Aktion auf. So wurde vom Vordach des Werks ein Banner gehängt mit der Aufschrift “Gemeinsam kämpfen gegen Entlassungen und Klimazerstörung”. Auch in Redebeiträgen wurde auf die geplante Schließung des Werks eingegangen und ein gemeinsamer Kampf von Beschäftigten und Klimabewegung angekündigt.

Als gemeinsamen Abschluss unserer erfolgreichen Aktionswoche beteiligten wir uns am Samstag an der Großdemonstration gegen die IAA mit einem klassenkämpferischen Block. Mit organisierten Reihen und kämpferischen Parolen zogen wir durch die Münchner Innenstadt und setzten ein weiteres Zeichen gegen Greenwashing und Profitlogik. Auf die Angriffe der Polizei gegen den Block von Sand im Getriebe reagierten wir solidarisch und verteidigten die Demonstration gemeinsam.

Die vergangene Woche war ein wichtiges Zeichen aus der Klimabewegung. Wir sind mobilisierungsfähig. Wir sind stark. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wenn die Polizei unseren Protest unterdrücken will, müssen wir uns besser organisieren und Wege finden, wie wir trotzdem unseren Ausdruck auf die Straße bringen können. Das hat in den letzten Tagen eindrucksvoll funktioniert.

Unsere Politik hört aber nicht an diesem Wochenende auf. Großevents wie die IAA sind eine gute Möglichkeit, mit vielen Menschen gemeinsam auf die Straße und in Aktionen zu gehen. Doch auch die restlichen Tage im Jahr müssen wir politisch aktiv sein und uns organisieren. Also schließt euch einem der offenen Klimatreffen an und baut mit uns eine antikapitalistische und klassenkämpferische Klimabewegung auf!

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General Rückblick 2021

Bosch-Messestand blockiert und Solidaritätsaktion am Werk “Berg am Laim”

Ein Finger von SmashIAA hat das Bosch Werk in Berg am Laim besetzt! In einer kämpferischen Sponti sind wir als symbolische Solidaritätsaktion vor das Werk gezogen und haben das Gebäude und die Umgebung mit Bannern und Sprüchen verschönert. Das Werk soll geschlossen werden und alle 250 Menschen die dort arbeiten auf die Straße gesetzt werden, unter dem Deckmantel des Klimaschutz. In Wirklichkeit will Bosch nur die Gelegenheit nutzen, die Produktion von Verbrennerteilen in Länder mit niedrigeren Lohnkosten auszulagern. Wir als Klimabewegung kämpfen gemeinsam dagegen, dass die Folgen der Klimakrise auf unserem Rücken, dem der Lohnabhängigen, ausgetragen wird. Für eine Produktion in unseren Händen, nach unser aller Bedürfnissen!

Fast gleichzeitig zu dem anderen Finger hat es trotz massivem Polizeiaufgebot in der Innenstadt ein Überraschungsfinger auf den Stand von Bosch auf dem Open Space Königsplatz geschafft und dort gestört. Bosch bleibt Klimakiller, stellt sich aber auf der IAA als grün und nachhaltig dar. Die Aktion dort hat gezeigt: Wir lassen und von eurem Greenwashing nicht verarschen! Wir stören eure Autoparty!

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General Rückblick 2021

Wir lassen uns nicht einschüchtern

Schon am Mittwoch, unserem ersten Aktionstag, agierte die Polizei in München enorm aggresiv und unterdrückte jede Form des kreativen Protests.

Am Nachmittag wollten sich etwa 30 Aktivist:innen in einer satirischen Stadtführung die Stände von BMW und Co auf den “Open Spaces” der IAA anschauen und sich über die Greenwashing-Lügen der Autokonzerne informieren. Doch dazu kam es nicht. Schon im Zwischengeschoß der U-Bahn Station kesselte eine unüberschaubare Anzahl an Polizeibeamt:innen die Gruppe unter dem vorgeschobenen Grund der Ticketkontrolle. Mit brutaler Gewalt wurden die Aktivist:innen einzeln aus der Gruppe gezerrt und ihre Personalien festgestellt. Einzelne Menschen wurden mitgenommen und mussten bis tief in die Nacht auf der Polizeiwache ausharren.

Später am gleichen Abend kamen zwei Züge mit Aktivist:innen aus anderen Städten am Münchner Hauptbahnhof an. Auch dort wartete schon eine riesige Zahl an Polizist:innen am Gleis und ließ die Menschen nicht weiter zum Protestcamp ziehen. Auch hier wurden alle Personalien festgestellt, sämtliche Taschen durchsucht und einzelne Menschen bis in die Nacht festgehalten.

Die gestrige Repression stellt einen massiven Eingriff in unsere Grundrechte dar. Aber wir müssen standhaft bleiben und dürfen uns nicht einschüchtern lassen, denn genau das ist der Zweck der Repression. Weil unser Protest effektiv ist und das Kapital unter Druck steht, reagiert der Staat gereizt und aggresiv. Wir lassen uns davon nicht beeindrucken und setzen unseren Protest weiter fort. Aufrecht und gut organisiert.

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General Rückblick 2021

Statement zur angekündigten Repression gegen die Proteste

In wenigen Tagen startet die Internationale Automobilausstellung in München – und die Proteste dagegen. Das angeschlagene Auto-Kapital versucht sich dort nochmal stark und selbstbewusst zu präsentieren. Doch es ist ganz schön in die Enge getrieben. Die wirtschaftliche Lage wird in der sich zuspitzenden Überproduktionskrise immer angespannter. Und angefangen mit dem Dieselskandal gerät die Automobilindustrie auch zunehmend in den Fokus der Klimabewegung, die sich das Greenwashing von BMW und Co nicht länger gefallen lässt. Spätestens bei der letzten IAA in Frankfurt hat das glänzende Image der Branche einige tiefe Kratzer erlitten.

Die Antwort des unter Druck stehenden Kapitals ist widersprüchlich. Auf der einen Seite versucht die Messe mit offenen Ständen in der Innenstadt ansprechbar und dialogfähig zu wirken. Auf der anderen Seite wird das größte Polizeiaufgebot seit über 20 Jahren in München aufgefahren, um die Messe von den Protesten abzuschirmen.

Die bayerische Polizei und Innenminister Herrmann dienen hier als Handlanger der Automobilkonzerne. Freundliche Kritik an der Industrie sei gut und nett – aber nur solange sie niemanden stört. Vor allem nicht die IAA in ihrer glänzenden Selbstdarstellung. Blockaden und weitergehende Aktionen werden ihres Inhalts beraubt und als unpolitische Randale dargestellt. Mit dieser Rhetorik versuchen die Herrschenden eine Spaltung in der Klimabewegung herbeizuführen und den legitimen Protest in gut und böse zu unterteilen.

Gleichzeitig kündigt der Staat schon im Vorhinein Polizeigewalt und repressives Vorgehen gegen Klimaaktivist:innen an. Die Begründung liefert er gleich mit: Es mobilisieren linke Kräfte aus ganz Deutschland nach München. Da fühlt sich das Kapital natürlich bedroht und möchte angemessen verteidigt werden.

Davon lassen wir uns nicht einschüchtern. Wir müssen den Spaltungsversuchen von oben aktiv entgegentreten. Nur gemeinsam und solidarisch können wir als Klimabewegung genug Wirkmacht entfalten, um tatsächliche Veränderung herbeizuführen. Wir sind solidarisch mit allen Protesten, die sich gegen die Logik des Profits und die Ausbeutung von Mensch und Natur richten.

Ob hier, ob da: Smash IAA!

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Website überarbeitet

Wir haben unsere Website überarbeitet. Unter dem Punkt Aktionswoche findet ihr alle Infos zu Anreise, Camp und Aktionen während der IAA. Lest euch die Infos aufmerksam durch und schreibt uns bei Fragen gerne eine Mail an smashiaa[at]riseup.net

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General Rückblick 2021

Adbusting gegen die IAA

Vergangene Woche sind in verschiedenen deutschen Städten gefälschte Werbeplakate für die Internationale Automobilausstellung in München aufgetaucht. Auf Plakaten gesteht der Verband der deutschen Automobilindustrie, dass es bei der Ausstellung lediglich darum gehe, dreckige Autos als „grün“ zu verkaufen. Es gehe nur um Profit, die Zukunft der Arbeiter:innen in der Automobilindustrie sei dem Verband genauso egal, wie die der Umwelt.

Mit der Aktion machen wir auf die Arbeiter:innenfeindlichkeit und das Greenwashing der Automobilindustrie aufmerksam und mobilisieren nochmal kreativ zu den Protesten gegen die IAA. Kommt vom 8. bis 12. September nach München! Lassen wir die Ausbeutung und Zerstörung unserer Lebensgrundlagen nicht unbeantwortet!