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Pressestatement Smash IAA

Unser Bündnis besteht aus antikapitalistischen und klassenkämpferischen Klimagruppen in ganz Deutschland. Unter anderem aus Stuttgart, Tübingen, Karlsruhe, Köln, Bonn und München sind Gruppen an unserer Mobilisierung beteiligt. In vielen weiteren Städten wurden Aktionen und Anreisen im Kontext der Kampagne organisiert.

Unter dem Motto „Autokonzerne entmachten und enteignen“ werden wir die gesamte Woche mit verschiedenen Aktionen den Ablauf der IAA stören. Am Ende der Woche setzen wir mit einer koordinierten Massenaktion ein sichtbares Zeichen gegen die grüne Selbstinszenierung des automobilen Kapitals. Wir tragen unseren Protest mit einem kämpferischen und entschlossenen Ausdruck auf die Straße.

Die IAA ist ein Symbol all dessen, was es zu bekämpfen gilt. Sie steht für den längst überholten Individualverkehr, für neokoloniale Ausbeutung, für lebensfeindliche Städte und nicht zuletzt die Zerstörung unseres Klimas. Mit Greenwashing-Lügen wie dem E-Auto soll das beschädigte Image der Auto-Industrie aufpoliert werden. Aber wir lassen uns nicht verarschen!

Wir üben keine Konsumkritik an den Autofahrer:innen und den Besucher:innen der Messe. In Deutschland herrscht ein Zwang zum Autofahren. Dieser Zwang wird vom Staat und den Autokonzernen aktiv befördert. Durch den Abbau von über 6000 Kilometer Schiene wurde der öffentlichen Nah- und Fernverkehr massiv heruntergewirtschafteten. Gleichzeitig zwingt uns der Staat, bis zu 2,5 Stunden zu unserem Arbeitsplatz zu pendeln. Viele Menschen haben also keine andere Wahl als mit dem Auto zu fahren.

Wir stehen solidarisch an der Seite aller Beschäftigten in den Autokonzernen. Sie haben keinerlei Schuld am Klimawandel. Der Spaltung von Arbeiter:innen- und Klimabewegung treten wir entschlossen entgegen. Wir brauchen die Beschäftigten der Automobilindustrie für den gemeinsamen Kampf gegen ein System der Ausbeutung und Klimazerstörung.

Unsere Aktionen richten sich gegen die Verantwortlichen der Klimakrise: Gegen die Eigentümer:innen der großen Autokonzerne. Menschen wie Stefan Quandt und Susanne Klatten entscheiden sich jeden Tag für ihre Profite auf Kosten des Klimas.

Dagegen richtet sich der Kern unseres Protestes: nicht gegen die Messebesucher:innen, nicht gegen die Beschäftigten, sondern gegen eine Eigentumsordnung, die es möglich macht, für den Profit von einigen wenigen die Zukunft von uns allen zu zerstören. Deshalb kämpfen wir für die Enteignung der Kapitalist:innen und die Vergesellschaftung der Verkehrsbranche. Nur wenn wir demokratisch über die Art der Mobilität in unserer Gesellschaft entscheiden können, ist echter Klimaschutz möglich.

Bei der IAA dieses Jahr geht es um Deutungshoheit. Das Autokapital möchte ein Symbol dafür setzen, dass alles weitergehen kann wie bisher – weiter nach dem Motto „Nach uns die Sintflut“. Aber unser Protest wird dieses Wochenende zu einem Symbol für den Widerstand gegen Ausbeutung und Klimazerstörung machen. Wir machen die IAA zu einem Desaster und zeigen dem Auto-Kapital, dass ihre grüne Lüge nicht aufgeht.